Donnerstag, 12. Februar 2009

11.02.09 Kribi






11.02.09 Kribi

Es ist gleich Mitternacht. Wir tanzen um ein Feuer, alles ist Voodoo um uns herum. Die Trommel schlagen laut und schnell, wir schwitzen am ganzen Körper, der Palmwein benebelt uns die Sinne. Wir sind in einer Zeremonie, die uns zu ehren in Kribi gehalten wird. Wie auf einem Altar hat man für uns Speisen zubereitet. Fisch, Manoc, einheimische Früchte. Der Feuerspucker verbrennt sich fast, die Leute springen übers Feuer wie in Trance.
Sie formieren sich neu, tanzen immer schneller im Kreis, singen lokale Rhythmen und wechseln irgendwann in einen, der uns irgendwie bekannt vorkommt... „Du sitzt zuhaus und wirfst Deinen Fernseher heut raus....!“
Schnitt!
Es ist morgen, wir müssen uns beeilen. Heute verlassen wir Yaounde und unseren Elfenbeinturm in Bastos. Das Goetheinstitut ist uns hier zur Vetrauten geworden, einem Refugium in den Wirren, die wir hier erleben.
Wir ziehen nach Kribi um, einer Hafenstadt am Atlantik, die bis 1916 von vielen Deutschen bereist wurde. Wir müssen uns sputen ,weil der Weg lang ist und die Mittagshitze es fast unerträglich macht im Auto zu sein. Ali, der zu unserem persönlichen Begleiter, Fahrer und Feilscher geworden ist treibt uns an. Doch dann fährt er nicht los – ganz in alter Feinkosttradition müssen wir ihm erst den Busfahrersong singen, bevor er den Motor startet.
Schnitt!
Es ist Mittag. Die Sonne brennt unerträglich. Die „Straße“ vor uns ist ein Trümmerfeld. Der Weg so beschwerlich, dass uns schlecht wird...
Schnitt!
Die deutsche Botschafterin reicht uns selbst gemachte Frikadellen. Wir gucken auf das Paradies. Der Atlantik ist warm und einladend, wir schwimmen stundenlang und ich ratsch mir die Stirn beim Wellenreiten am groben Sand auf. Wir werden fürstlich behandelt hier am Strand. Weit und breit keine Menschenseele außer uns. Manfred, Seemannspastor aus Douala und seine Frau, haben uns zu sich eins Ferienhaus eingeladen. Wir bedanken uns mit einem kleinen Konzert vor Bilderbuchkulisse und machen uns am frühen Abend auf den Heimweg.
Schnitt!
Es ist gleich Mitternacht. Wir tanzen um ein Feuer, alles ist Voodoo um uns herum. Die Trommel schlagen laut und schnell, wir schwitzen am ganzen Körper, der Palmwein benebelt uns die Sinne....

1 Kommentar:

  1. Toller Bericht! Wir sind bei euch am Lagerfeuer
    und auch so benebelt wie ihr mit dem Palmwein!
    Wünschen Euch weiterhin eine gute Reise und tolle
    Stunden mit diesen vielen lieben leidenschaftlichen Menschen!
    Eure Bartis

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