Donnerstag, 12. Februar 2009

09.02.09 Younde






09.02.09 Younde

09.02.09 Yaounde


„Bien venue, Keinfost!“ – Na das geht ja gut los.. Der Morgen beginnt reichlich früh mit einem total lustigen Interview bei Job, DEM Yaounder Radiomoderator, der wie ein Verrrückter in Songs reinschreit, während sie laufen und sich permanent selber tierisch viel Beifall schenkt. Herrlich. Wir spielen bei ihm in der Show und auf einmal laufen im Radio Songs, die wir nur mal so im Proberaum aufgenommen haben. Kurze Schrecksekunde unsererseits, aber als im Studio alles anfängt zu tanzen, machen wir uns ein bisschen lockerer.

Unser Leben hier passiert im Dauerlauf. Ein riesiges Sammelsurium an Eindrücken, Ideen und Atemberaubendem. Wir laufen uns selbst hinterher und können kaum Schritt halten.
Es ist absurd zu beobachten, wie innerhalb kürzester Zeit Städte von der Parole „Alles was Ihr wollt“ infiziert werden.

Nach Jobs Show geht es weiter zu unserem ersten richtig, richtig großen Konzert in der Schule Lycee Biyem Assi. Schon unsere Ankunft macht uns deutlich, was uns heute her erwartet. Wir fahren auf den Schulhof im Herzen Yaoundes und die Schulkappelle spielt „Oh when the Saints go marching in“ – da hat jemand Humor! Als wir aus dem Bus aussteigen, werden wir eine Minute willkommen geheißen und dann geht es los: die Leute freuen sich so herzlich, dass wir hier sind. Unentwegt kommen Kinder zu uns, wollen uns die Hand schütteln, durch die Haare wuscheln, wollen, dass Thomas sie filmt und Jens ihnen Autogramme gibt.
Aber da Afrika eben auch Afrika ist und hier alles etwas anders läuft, ist der Strom auf einmal weg. Derr Soundcheck wird drei Stunden lang eine Tortur für alle. Die 33C knallen auf die Schüler, die sich nicht unterstellen können und nicht weggehen dürfen. Jens treibt die große Mannschaft unseres einheimischen Teams immer wieder an und wir stehen in der prallen Sonne auf der Bühne wie auf dem Präsentierteller. Ein ungutes Gefühl- obwohl wir ja gar nichts dafür können..
Die Show startet und obwohl ich anfangs Angst habe - es sind mittlerweile gut 3000 Schüler und viele Offizielle im Publikum - weil ich die Sprache nicht spreche, wird unser Konzert ein Feuerwerk. Biyem Assi kann es gar nicht fassen, dass sechs Weiße zu ihnen an die Schule kommen, um ihnen ihre Musik ans Herz zu legen. Für uns spielen sich unbegreifliche Szenen ab: zum einen sind die Leute im Publikum so dankbar, dass wir hier sind, dass wir mit ihnen etwas teilen, zum anderen werden sie von älteren Schülern mit Stöcken geschlagen, weil sie gerne Tanzen wollen.
Nach dem Konzert sind wir wahnsinnig euphorisch, ausgebrannt, überwältigt und müde. Zwei Stunden bei 33C sind ein ganz schön hartes Stück. Petit Willy, der Percussionist vom Vortag, ist jetzt schon zu unserem Freund geworden und hat sich entschieden, uns auf Tour zu begleiten. Genauso, wie unsere Tänzer von Pe Training.

Der Tag neigt sich dem En de – die erste Feuerprobe haben wir gemeistert. Morgen früh geht’s früh weiter...Und weiter und weiter!

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