Mittwoch, 18. Februar 2009

13.02.09 Kribi / Douala





13.02.09 Kribi / Douala

Ab 06:00 morgens herrscht großer Radau bei uns im Zimmer. Da wir gestern Abend unseren Kummer in dem einen oder anderen Getränk versteckt hatten und man in Kamerun nach Sonnenuntergang nicht mehr fährt, da einfach die wenigstens Fahrzeuge Licht haben und die Unfallrate ins Astronomische tendiert, haben wir die Tänzer kurzerhand mit in unsere Zimmer genommen. Fabs und ich wachen beide unwillkürlich auf, im Nebenzimmer wird schon jetzt gebeatboxt und die ersten Tanzschritte durchgegangen... Das ist mal ne Arbeitsmoral.
Der Tag verläuft entspannt und immer noch etwas traurig, da wir bis ganz zum Schluss die Möglcihkeit nicht ausgeschlossen hatten, doch noch in Kribi zu spielen.
Nun lassen wir unser kleines persönliches Paradies hinter uns und machen uns wieder auf den Weg zur Kreuzung nach Edea. Die Küste zieht an uns vorbei und wird langsam wieder zu Urwald, das Klima ändert sich so absurd, dass unsere Körper nicht wissen, ob sie überhaupt noch schwitzen sollen oder gleich den Geist aufgeben.
Douala ist noch mal ganz anders. Die Zufahrtsstraße zur Stadt ist der Knotenpunkt, an dem vor genau einem Jahr die großen Unruhe gestartet waren, bei denen mehrere Hundert Kameruner getötet worden waren. Wenn man jemals das Gefühl hatte, das Wort „Schmelztiegel“ würde sich auf einen Ort anwenden lassen, dann ist es hier. Die Hitze, der Staub, die unzählbaren Menschen und der aberwitzige und durchaus sehr gefährliche Verkehr tragen ihren Teil dazu bei.

Hier ist alles anders als in unserem Lieblingsort Kribi. Douala ist die heimliche Hauptstadt Kameruns. Offiziell leben hier 2,2 Mio Menschen – in Wirklichkeit sind es natürlich viel mehr; sie sind nur alle nicht registriert. Die Stadt ist grau und heiß und der Dunst erdrückt einen fast. Der Hafen ist groß und nicht besonders schön und waren wir eben noch direkt am Strand hat unser Hotel jetzt 7 Stockwerke und ist ein unwirtlicher Ort.
Wir ziehen mit Willy durch die Stadt und werden fast überfahren. Auch hier haben die Leute schon von uns gehört. Lustig.
Ein schnelles Bier in den Mangoven am alten deutschen Bootsanleger versöhnt uns ein bisschen. Der Steg ist gute 50 Meter lang und man sitzt direkt auf dem Wasser.
Am Abend sind wir Gäste bei Manfred im Foyer du Marin, das nur 50 Meter vom Hotel entfernt ist, die man aber nicht gehen sollte, wenn man nicht mindestens zu viert ist. Die Gewaltrate hier ist absurd!
Wir essen königlich und haben Ausblick über die ganze Stadt. Wieder sind uns ein paar Leute hinterher gereist und unsere Runde wird zusehends größer.
Während Thomas und ich uns noch an den neuen Videoblog setzen, geht der Rest der Band unter der austreinen Führung von Willy feiern und spontan Jammen. Nach diesem Abend ist Ralph in der ganzen Stadt nur noch als „THE Bassplayer“ bekannt... Noch Fragen?
ps: checkt den Blog von Pochi unserer befreundeten TV-Redakteurin aus Kamerun:
www.pochitamba.blogspot.com

1 Kommentar:

  1. 20/Nov/2009

    ich war im Hotel Foyer du Marin. Achtung, Achtung. Es ist ein Bordell. Von Mission nichts, aber garnichts. Dreckig, die Bedienung nur gegen Trinkgeld. Alles im allem Furchtbar.

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