Samstag, 14. Februar 2009

12.2.09 Kribi






12.2.09 Kribi

Unsere Reise nach Kamerun hat ja, wie nun oft gesagt, viele großartige und denkwürdige Stationen. Wenn es aber ein internes Highlight gibt, dann ist es mit Sicherheit unsere Show in Kribi. Direkt am Ozean im Licht der untergehenden Sonne vor 5000 Leuten. Mit Tänzern, Percussionisten, einer tollen Crew und super Sound in einer Stadt, die sich auf uns freut, als wären wir der Weihnachtsmann höchstpersönlich.
Wir sind endlich ausgeruht, frühstücken ausgiebig, nutzen den Ozean in vollen Zügen aus, gehen spazieren und lassen unsere bleichen Bäuche ein kleines bisschen Sonne tanken. Der Strand mutet paradiesisch an, Eidechsen in allen Farben und Formen klettern die Bäume hoch, sogar Schlangen lassen sich immer wieder blicken. So entspannt waren wir alle schon lang nicht mehr und der ganze Stress der letzten Wochen, dieser Tour und der Welt aus Deutschland fallen von uns ab.
„Hol mal schnell jemand Leidig! Das müssen wir filmen!“ Wir hoffen alle auf eine gute Nachricht – immerhin sind wir mit einer Quote von 8 000 000 Zuschauern bei unserer Fernsehshow gerade ein kleines bisschen erfolgsverwöhnt...
„Tja, Freunde.. wie soll ich das sagen? Ihr braucht nicht mehr zu duschen – die Show heute fällt aus!“ Schweigen und Entsetzen machen sich breit. Was war da passiert? Wie kann das sein? Als hätte man uns vor den Kopf geschlagen gucken wir verdutzt einander an.. Pause.

Kamerun ist ein schwieriges Land, selbst wenn es hier als politisch relativ sicher gilt. Machtgehabe gibt es hier in einem Maße, das bei uns schwer vorstellbar ist. Wie wir kurz darauf erfahren, hatte man unser Konzert richtiggehend sabotiert. Weil dem Präfekten 20 000 Franc Schmiergeld (25€) nicht zugestanden wurden, hatte man uns kurzerhand den Strom abgedreht. Ungünstig für den jungen Mann, der sich nämlich nun mit der deutschen Botschafterin direkt anlegt.
Dass – unabhängig von unserer Empörung und dem Ausfallen unseres Lieblingskonzertes, auf das wir uns so gefreut hatten – hier ein riesiger Rattenschwanz dran hängt, war dieser Assel von korruptem Präfektenschwein wohl herzlich egal. Unsere 8 Techniker hatten die ganze Nacht die Bühne aufgebaut, Thomas Frahm hatte alles organisiert, die Tänzer waren extra aus Yaounde angereist und Menschen sind aus allen Städten nach Kribi gefahren, um die Band zu sehen, die hier permanent in den 20 Uhr – Nachrichten genannt wird. Und ohne uns größer zu machen, als wir sind, für viele der Tänzer ist die Show mit uns vor mehreren Tausend Leuten eine der ganz wenigen Möglichkeiten, an ihrem Traum festzuhalten.
Wir machen, was wir immer machen: aus der Not eine Tugend, fahren spontan in eine Schule und spielen mit Unterstützung des Deutschclubs eine Unpluggedsession. Der Schulleiter hatte das Konzert mitorganisiert und kann gar nicht mehr sprechen, weil er nur noch weint. Die Techniker müssen die große Bühne schnell wieder abbauen, weil alle hier Ausschreitungen vermuten und wir werden gebeten, nicht mehr sucht die Stadt zu laufen.
Zwei Stunden später sitzen wir mit der ganzen Crew, den Tänzern, Freunden und der Botschafterin und allen Beteiligten in einer Bar. Wir sind alle ziemlich geknickt. Die Botschafterin rettet uns den Abend in der besten Art und Weise: sie verkündet, ihr täte das alles wahnsinnig leid (obwohl sie wirklich gar nichts dafür kann) und sie würde nun die Tänzer doch noch zur letzten Show nach Douala einladen! Das ist ein großartiges und großzügiges Geschenk und etwas besser drauf fahren wir wieder in unser Traumhotel und harren der Dinge, die da kommen...

2 Kommentare:

  1. Oh je, das tut mir richtig leid für Euch, so ein Mist! :(
    Wir voten fleißig für Euch bei The Dome, aber ich glaube, wir haben keine wirkliche Chance mehr...
    Liebe Grüße von Anne und Oli

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  2. morgen ich heisse brice ich bin ein kamerunischer man ,ich komme aus douala.ich habe ein deutschclub in meine realschule und ich suche viele kontacts!ruf mich an makathbrice@yahoo.fr
    .............bitte ich kann nicht gut deutsch sprechen

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